Holzspielzeugmacher*in
Holzspielzeugmacher*innen fertigen hochwertige Spielzeuge mit Kreativität und Liebe zum Detail.
Sie arbeiten gern mit Holz, haben gute Ideen und eine ruhige Hand. Aufgaben finde sie in Handwerks- und Kunsthandwerksbetrieben, in der Spielzeugindustrie oder auch in Restaurierungsbetrieben. Der Beruf ist nicht gerade gewöhnlich, dafür außergewöhnlich vielseitig und anspruchsvoll. Perfekt für alle, die Ideen zum Spielen und Träumen gern Wirklichkeit werden lassen.
Um einen rechteckigen Vierkantklotz millimetergenau in eine Runde Form zu bringen ist ein Fertigungsverfahren von ganz wesentlicher Bedeutung: das Drechseln. Dabei wird das Werkstück in eine Drehbank gespannt, die es – wie der Name schon sagt – mit hoher Geschwindigkeit dreht. An der Holzspielzeugmacher – und Drechselschule in Seiffen lernst Du unter Anderem, wie Du mit den passenden Drechseleisen millimetergenaue Rundungen, steile Schrägen und sanfte Schrägen in das Werkstück einarbeitest. Dazu kommen die verschiedenen Drechseltechniken wie z.B. das Langholz-, Querholz- und Hohldrehen die ebenfalls Bestandteil der Ausbildung sind.
Zudem lernst du während Deiner Ausbildung die passenden Holzarten für dein Werkstück zu wählen und zu bearbeiten. Neben dem Fertigen der Einzelteile und dem Montieren der Spielzeuge gehört auch das Anbringen von Verzierungen wie z.B. Ornamente oder Bildmotive zu den Aufgaben der Holzspielzeugmacher*innen. Aber auch die Oberflächenbearbeitung mit Farben und Lacken ist ein wichtiger Teil des Berufs, der ihn so vielfältig macht. Denn neben den zahlreichen Techniken der Holzbearbeitung lernst Du in der Ausbildung auch viele Lackiertechniken kennen und perfektionierst das Bemalen der Werkstücke mit der Hand. Die Produktion findet meistens in Kleinserien oder als Unikate statt, diese werden nicht selten auch ins Ausland exportiert z.B. in die U.S.A. oder nach Japan. Holzspielzeugmacher*innen können ihre Werkstücke vom anfänglichen Entwurf, über die Auswahl des passenden Holzes, die Produktion und schließlich bis zur Vermarktung und dem Verkauf begleiten.
Dein Aufgabenbereich
Entwerfen und gestalten: Erst kommt die Idee, dann der gezeichnete Entwurf. Ob Du selbst entwirfst oder nach vorgegebenen Zeichnungen arbeitest, ist betriebsabhängig.
Holzauswahl: Welche Holzart ist für den Entwurf geeignet und wie muss die Form des Werkstücks beschaffen sein? Du suchst mit sicherer Hand das richtige Stück aus.
Künstlerische Holzbearbeitung: Verbinden, drehen, schnitzen, kerben und schließlich bemalen – bis zum fertigen Objekt meisterst Du so einige Handgriffe.
Maschinelle Holzbearbeitung: Große und kleine Spezialmaschinen machen auch dem/der Handwerker*in das Leben leichter. Du lernst sie kennen und lieben.
Und sonst? Die Abstimmung mit Auftraggeber*innen vor der Handwerksarbeit gehört ebenso zum Berufsprofil wie die Montage einzelner Stück zu einem Objekt, die Qualitätskontrolle und die sachgerechte Verpackung des fertigen Stücks.
Deine Vorteile
- Der Beruf ist kreativ: Mit eigenen Entwürfen kannst Du Deinen Ideen eine Gestalt geben. Und ein bisschen Kind bleibt man auch.
- Der Beruf ist präzises Handwerk: Ob kleine oder große Stücke – feinste Handwerksarbeit führt zu feinsten Ergebnissen.
- Der Beruf hat Tradition und Zukunft: Erzgebirgische Volkskunst gibt z.B. seit Jahrhunderten. Der Bau von Holzspielzeug ist eine kreative Angelegenheit, neue Ideen sorgen dafür, dass das Handwerk modern bleibt.
Die Perspektiven
Nach der Ausbildung hast Du diverse Möglichkeiten, Dich weiterzubilden. Zum einen kannst Du dich zum / zur Techniker*in mit der Fachrichtung Holztechnik weiterbilden.
Zum anderen kannst Du Dich auch zum /zur Holzspielzeugmachermeister*in weiterbilden, z.B. wenn Du dich selbstständig machen möchtest, ist die Weiterbildung zum / zur Holzspielzeugmachermeister*in das richtige für Dich. Sie gibt Dir die Möglichkeit, Deine handwerklichen Fähigkeiten weiter auszubauen und um betriebswirtschaftliche und arbeitspädagogische Kenntnisse zu erweitern. Der Beruf gehört zu den zulassungspflichtigen Gewerken. Mit dem Meistertitel legst Du nicht nur den Grundstein, um einmal Deinen eigenen Betrieb erfolgreich zu führen, sondern qualifizierst Dich auch, um in Zukunft selbst auszubilden.
Eine weitere Fortbildungsmöglichkeit ist die Weiterbildung zum / zur Restaurator*in – Möbel und Holzobjekte oder die Fortbildung zur Gestalter*in Spielzeug.
Zudem gibt es natürlich auch noch die Möglichkeit nach der Ausbildung ein Studium dran zu hängen, z.B. in den Fächern Holztechnik oder Produkt- und Industriedesign.
Die Eckdaten
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Die Ausbildung findet in der Regel als Verbundausbildung statt. In den ersten zwei Lehrjahren lernst Du die Grundlagen des Berufes an der Holzspielzeugmacher- und Drechselschule in Seiffen. Das dritte Lehrjahr verbringst Du dann in Deinem Ausbildungsbetrieb. Weiter Informationen zur Verbundausbildung findest Du hier: https://www.die-kunst-zum-leben.de/2021/02/04/berufsbild-holzspielzeugmacher/
Berufsschule: Der Berufsschulunterricht für Auszubildende aller Bundesländer findet in Seiffen (Sachsen): Berufliches Schulzentrum für Ernährung, Technik, Wirtschaft des Erzgebirgskreises statt.