Metallblasinstrumentenmacher*in

In diesem Beruf wird keine Trübsal, sondern Blech geblasen. Trompete, Horn, Posaune und Tuba sind wohl die bekanntesten Blechblasinstrumente. Aber auch das Alphorn, obwohl vollständig aus Holz gefertigt, gehört zu den Blechblasinstrumenten. Denn hier wird der Ton, wie bei einer Trompete, mit den Lippen des / der Musiker*in erzeugt und durch ein Kessel- bzw. Trichtermundstück in das Instrument übertragen.

Als Metallblasinstrumentenmacher*in fertigst, reparierst oder restaurierst Du Blechblasinstrumente wie Trompeten, Posaunen, Hörner oder Tuben. Um diese Instrumente ausprobieren und stimmen zu können, sind musikalische Kenntnisse und ein präzises Gehör hilfreich, ein/e Profimusiker*in musst Du aber nicht sein. Alles Weitere lernst Du in Deiner Ausbildung, zum Beispiel wie Du bestimmte Bauteile im Blech anreißt und ausschneidest. Zum Teil werden hier aber auch CNC-Maschinen eingesetzt, die Du zu bedienen lernst. Und besonders komplexe Bauteile wie der Ventilstock werden häufig nach Vorgaben des / der Instrumentenmacher*in von Spezialfirmen hergestellt.

Neben der Musiktheorie sind vor allem Metall- und Oberflächenbearbeitung wichtige Aspekte der Ausbildung. Messingrohre müssen zugeschnitten, gebogen, gefeilt, geschliffen und poliert werden. Besonders das Biegen der Rohre ist gar nicht so einfach. Soll zum Beispiel das Schallstück einer Trompete gebogen werden, wird es zunächst mit flüssigem Blei ausgegossen. Doch zuvor wird eine Schicht Öl aufgebracht, damit sich das Blei nicht mit dem Messing verbindet. Nun kann das Rohr gebogen werden, ohne das es bricht oder knickt. Das Biegen sorgt aber auch dafür, dass sich in der Innenseite kleine Fältchen bilden, diese werden mit einem Faltenhammer geglättet. Sonst würden an den Stellen Tonstörungen entstehen.

Neben der Produktion und Reparatur gehört natürlich auch die Beratung von Kunden und der Verkauf zu Deinen Aufgaben als Blechblasinstrumentenmacher*in.

Dein Aufgabenbereich

Metallbearbeitung: Jedes Instrument hat seine eigene Form, die aus Messing oder Neusilber hergestellt wird. Aus flachen Blechen und Rohren werden die Bauteile für jedes Blechblasinstrument geschnitten, gesägt und gelötet.

Oberflächenbearbeitung:Lötstellen schleifen, Flächen polieren und manchmal auch lackieren sind Arbeitsvorgänge, die dem Instrument nicht nur seinen Glanz verleihen, sondern auch die Funktion gewährleisten.

Montage: Die verschiedenen Teile wie Schallstücke, Klappen und Ventile werden am Ende montiert, damit sich die ganze Bandbreite der Töne spielen lässt.

Reparatur und Restauration: So ein Blechblasinstrument begleitet seine/n Besitzer*in meistens sehr lange. Darum fallen auch immer wieder Reparaturarbeiten an Ventilsystemen oder Blechaufbereitungen wie das Ausbeulen an. Für Dich ist das nach der Ausbildung kein Problem.

Stimmen: Du sorgst für den guten Ton! Je präziser gearbeitet wird, desto besser der Klang. Damit alles gut klingt, stimmst Du das Instrument am Ende des Herstellungsprozesses.

Und sonst?Der Beruf ist von sehr viel individuellem Handwerk geprägt. Gerade Profimusiker*innen haben häufig ganz bestimmte Anforderungen an ihr Instrument. Daher gehört auch die Beratung von Kunden zu Deinen Aufgaben. Auch das lernst Du in der Ausbildung.

Deine Vorteile

  • Der Beruf ist selten: Das heißt, Profis wie Du werden immer gebraucht.
  • Der Beruf ist anspruchsvoll: Eine ruhige Hand, sorgfältiges Arbeiten und musikalisches Wissen sind unerlässlich für den Beruf. Nicht einfach, aber lernbar!
  • Der Beruf ergänzt ein tolles Hobby: Wenn Du selbst ein Blechblasinstrument spielst, bringst Du schon super Voraussetzungen mit. Und kannst Dein Hobby und Deinen Beruf miteinander verbinden.

Die Perspektiven

Mit einer Ausbildung zum / zur Metallblasinstrumentenmacher*in legst Du dir ein sicheres Fundament für Deine weitere Karriere als Kunsthandwerker*in. Denn hier erlernst Du alle handwerklichen Fähigkeiten, die Du später im Beruf brauchen und perfektionieren wirst.

Nach der Ausbildung kannst Du klassischerweise die Meisterausbildung anschließen. Sie gibt Dir die Möglichkeit, Deine handwerklichen Fähigkeiten weiter auszubauen und um betriebswirtschaftliche und arbeitspädagogische Kenntnisse zu erweitern. Damit legst Du nicht nur den Grundstein für einen eigenen erfolgreichen Betrieb, sondern qualifizierst Dich auch, um in Zukunft einmal selbst auszubilden.

Das Metallblasinstrumentenmachehandwerk gehört zu den zulassungsfreien Handwerken, das heißt, dass hier der Meisterbrief erworben werden kann und ein wichtiges Gütesiegel ist. Für eine Selbstständigkeit als Metallblasinstrumentenmacher*in ist der Meisterbrief aber nicht notwendig.

Zudem kann auch ein Studium an die Ausbildung angehängt werden, zum Beispiel in den Fächern Musinstrumentenbau oder Konservierung / Restaurierung.

Die Eckdaten

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Berufsschule: Der Berufsschulunterricht für angehende Metallblasinstrumentenmacher*innen findet zum Teil in länderübergreifenden Berufsschulklassen statt.

Für Auszubildende aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein in Ludwigsburg (Baden-Württemberg): Oscar-Walcker-Schule

Für Auszubildende aus den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen in Klingenthal (Sachsen): Berufliches Schulzentrum Vogtland – Außenstelle Klingenthal

Arts & Crafts – Berufe im Kunsthandwerk

Download Berufsprofil :  Metallblasinstrumentenmacher*in