Textilgestalter*in
Mode und Textildesign werden maßgeblich durch die verwendeten Materialien geprägt. Als Textilgestalter*in im Handwerk lernst Du, alles was Du für die Anfertigung und Veredelung unterschiedlichster Textilien wissen musst.
Textilien werden in allen erdenklichen Zusammenhängen verwendet und müssen oft anspruchsvolle Anforderungen erfüllen. Im Interiordesign müssen sie z.B. teilweise sehr belastbar sein. Aber auch im Bereich Mode und Textildesign gehen die Anforderungen inzwischen weit über Farbe, Struktur und Tragekomfort hinaus. Denn auch in der schnelllebigen Modewelt wird zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Hier gewinnen die Aspekte Upcycling und Recycling immer mehr an Bedeutung.
Textilgestalter*innen im Handwerk spezialisieren sich auf eine der sechs Fachrichtungen Filzen, Klöppeln, Posamentieren, Sticken, Stricken oder Weben. Wenn Du Dich also für Farben, Formen und Textilien begeisterst, erlangst Du mit einer Ausbildung zum / zur Textilgestalter*in Expertise in Deinem Fachgebiet. Und das nicht nur was die Herstellung und Verarbeitung der Textilien angeht, sondern auch in Fragen der Textil-Gestaltung und Veredelung.
So eröffnet Dir die Ausbildung zum / zur Textilgestalter*in eine ganze Bandbreite an beruflichen Tätigkeitsfeldern. Egal ob in der Produktion, bei der Entwicklung neuer Textilien oder bei der Arbeit im Atelier mit hochwertigen Kunst- und Designstücken – Du kennst dich aus!
Dein Aufgabenbereich
Beratung: Soll eine Auftragsarbeit gefertigt werden, ist eine ausführliche Kundenberatung das A und O. Du lernst, welche Dinge beachtet werden müssen und wie Du mit den Kunden zu einer Lösung findest. Denn nicht immer lassen sich alle Kundenwünsche technisch so umsetzen, wie sie es sich wünschen. Hier kommen Dein Beratungs- und Überzeugungsgeschick zum Einsatz.
Entwurf: Oft ist es nötig, eigene Designs zu entwickeln. Hier kannst Du mit Deiner Kreativität glänzen. Die Entwürfe erstellst Du mit der Hand oder am Computer und stimmst Dich gegebenenfalls dabei mit Deinen Kunden ab.
Fertigung: Je nach gewähltem Schwerpunkt webst du Stoffe für Oberbekleidung oder Heimtextilien, filzt Stoffe oder Gegenstände aus unterschiedlichen Fasern, produzierst feinste Spitzen oder textile Accessoires, verzierst Stoffe mit Stickereien oder fertigst Strickwaren aller Art.
Und sonst? Natürlich ist Textilgestalter*in ein Handwerksberuf, doch in allen Bereichen kommen Maschinen zum Einsatz. Du lernst also auch, mit unterschiedlichsten Fertigungsmaschinen umzugehen und sie für das gewünschte Produkt einzurichten.
Deine Vorteile
- Der Beruf ist trendy: Und eigentlich sogar mehr als das, denn als Textilgestalter*in bist Du der Zeit immer ein bisschen voraus. Du weißt schon jetzt, was morgen zum Trend wird.
- Der Beruf ist kreativ: Stoffe kombinieren, Muster entwerfen, textile Dekoration entwickeln – Deinen Ideen sind hier kaum Grenzen gesetzt.
- Der Beruf ist technisch: Ohne Technik läuft auch in diesem Beruf nichts mehr. Je nach Ausbildungsbetrieb kommen traditionelle Maschinen (z.B. Webstühle) oder auch ganz neue (z.B. computergesteuerte Strickmaschinen) zum Einsatz.
Die Perspektiven
Mit einer dualen Ausbildung zum / zur Textilgestalter*in im Handwerk legst Du Dir ein sicheres Fundament für Deine Karriere als Kunsthandwerker*in. Denn hier erlernst Du alle handwerklichen Fähigkeiten, die Du später im Beruf brauchen und perfektionieren wirst.
Auslandsaufenthalte sind nicht nur was für Studierende. Kunst, Design und Mode sind international, daher ist gerade für Auszubildende im Bereich Mode und Design die Zusatzqualifikation zum/zur Europaassistent*in im Handwerk sehr interessant. Bereits während der Ausbildung lernst Du neben einer Fremdsprache auch internationale Standards kennen und vertiefst Dein Wissen mit einem Auslandspraktikum. Perfekte Voraussetzungen für eine internationale Karriere.
Nach der Ausbildung kannst Du klassischerweise die Meisterausbildung anschließen. Sie gibt Dir die Möglichkeit, Deine handwerklichen Fähigkeiten weiter auszubauen und um betriebswirtschaftliche und arbeitspädagogische Kenntnisse zu erweitern. Damit legst Du nicht nur den Grundstein für einen eigenen erfolgreichen Betrieb, sondern qualifizierst Dich auch, um in Zukunft einmal selbst auszubilden.
Der Beruf Textilgestalter*in im Handwerk gehört zu den zulassungsfreien Handwerken, das heißt, dass hier der Meisterbrief erworben werden kann und ein wichtiges Gütesiegel ist, für eine Selbstständigkeit als Textilgestalterin, z.B. in einem eigenen Atelier, ist der Meisterbrief aber nicht notwendig.
Wenn Du Deine künstlerischen Fähigkeiten weiter ausbauen möchtest, kannst Dich zum / zur Gestalter*in im Handwerk weiterqualifizieren. Dadurch wirst Du zum / zur Spezialist*in in Sachen Produktdesign, Formgebung und Ästhetik. Magst Du es eher technisch, ist auch die Weiterbildung zum / zur zum Techniker*in der Fachrichtung Textiltechnik möglich.
Wer gerne noch studieren möchte, hat eine breite Auswahl an Studiengängen z.B. Textildesign, Modedesign oder Textil- und Bekleidungstechnik.
Die Eckdaten
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Berufsschule: Der Berufsschulunterricht für angehende Textilgestalter*innen findet zum Teil in länderübergreifenden Berufsschulklassen statt:
Für Auszubildende aus den Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen in Plauen (Sachsen): Berufliches Schulzentrum e.o.plauen