Zupfinstrumentenmacher*in

Gitarren sind wohl die beliebtesten und am weitesten verbreiteten Zupfinstrumente, die von Klassik bis Pop in so ziemlich jedem Musikgenre eingesetzt werden. Zupfinstrumentenmacher*innen lernen neben den rund 220 Arbeitsschritten, die man zum Bau einer Gitarre braucht, auch, wie man ihre Verwandten Mandolinen, Ukulelen, Lauten, Zithern und Hackbretter konstruiert. Und auch die Herstellung von Harfen fällt in die Expertise von Zupfinstrumentenmacher*innen. Da sich Gitarren und Harfen in der Konstruktion aber schon sehr unterscheiden, ist der Beruf in zwei Fachrichtungen aufgeteilt: den Gitarrenbau und den Harfenbau. So oder so, aus verschiedenen Hölzern zauberhafte Klänge hervorlocken – darum geht es bei den Zupfinstrumentenmacher*innen.

Ein paar Musikkenntnisse sind natürlich eine gute Voraussetzung, um das gebaute Instrument hinterher auch stimmen zu können. Hier kommen Spaß an der Musik und an der Holzbearbeitung zusammen.

Im Zupfinstrumentenbau geht es häufig auch darum, die unterschiedlichen Eigenschaften der Instrumente in einem Gleichgewicht zu halten. So sollen Instrumente schön aussehen, gut bespielbar sein und natürlich fabelhaft klingen. Aber auch stabil müssen sie sein, gerade hier sind Erfahrung und Fachkenntnis gefragt, um einen Kompromiss aus Leichtigkeit, Schwingfähigkeit und Stabilität der Schalldecke zu finden.

Zupfinstrumentenmacher*innen begleiten ihre Instrumente häufig von der Holzauswahl über den gesamten Konstruktionsprozess hinweg bis zu Verkauf. Teilweise werden sie aber auch in der Serienproduktion eingesetzt, dort spezialisieren sie sich dann häufig auf bestimmte Arbeitsschritte. Während einige Manufakturen ausschließlich von Hand arbeiten, kommen in anderen auch Maschinen wie Pressen und CNC-Fräsen zum Einsatz.

Dein Aufgabenbereich

Kundenberatung: Neben der Serienfertigung gibt es auch Einzelanfertigungen für Kunden. Du berätst sie zu klanglichen und optischen Gesichtspunkten und entwickelst einen passenden Entwurf.

Werkstoffauswahl:Die Ausbildung macht Dich zu einem echt Holzprofi. Da die Lagerung großen Einfluss auf Klangfarbe und Haltbarkeit hat, ist die Auswahl des richtigen Holzes wichtig. Als Gitarrenbauer*in wirst Du viel über die Eigenschaften verschiedener Hölzer lernen. Dazu kommt, dass für E-Gitarren oder E-Bässe auch elektronische Komponenten ausgewählt werden müssen. Harfen werden zudem noch mit metallenen Mechaniken ausgestattet.

Holzbearbeitung: Jede Gitarre, Laute oder Harfe besteht aus unterschiedlichen Hölzern, die unterschiedlich verarbeitet werden. Biegen, sägen, hobeln, schleifen, feilen, bohren und vor allem leimen und lackieren gehören zum Instrumentenbau dazu.

Metallbearbeitung und Elektronik: Für die Harfenmechaniken müssen Metallteile angefertigt werden, E-Gitarren müssen mit der entsprechenden Elektronik wie Potis und Tonabnehmern ausgestattet werden.

Reparatur: Musiker*innen haben eine besondere Beziehung zu ihren Instrumenten, daher werden diese gern überholt oder repariert. Du lernst Schäden unterschiedlicher Art wieder zu beheben und machst damit so manche Musiker*innen glücklich.

Und sonst? Stimmen, Hälse justieren, Saiten aufziehen, Oberflächen bearbeiten oder bestimmte Features nachrüsten (z.B. Tonabnehmer an Akustikgitarren) gehören ebenfalls zum Beruf.

Deine Vorteile

  • Der Beruf hat Sound: Natürlich geht es in erster Linie um die perfekte Holzbearbeitung, aber immer mit dem Ziel, einen tollen Klang zu generieren.
  • Der Beruf ist individuell: Vor allem im Fachgebiet Harfenbau sind Einzelanfertigungen die Regel. Zwar ist der Aufbau von Konzert- oder keltischen Harfen im Grund identisch, doch gibt es auch viele individuelle Unterschiede und Dekorationsmöglichkeiten.
  • Der Beruf bringt Freude: Du trägst dazu bei, dass Musiker*innen ihre Leidenschaft zu den Menschen bringen. Musik vermittelt Freude und dazu leistest du einen Beitrag.

Die Perspektiven

Mit einer Ausbildung zum / zur Zupfinstrumentenmacher*in legst Du Dir ein sicheres Fundament für Deine weitere Karriere als Kunsthandwerker*in. Denn hier erlernst Du alle handwerklichen Fähigkeiten, die Du später im Beruf brauchen und perfektionieren wirst.

Nach der Ausbildung kannst Du klassischerweise die Meisterausbildung anschließen. Sie gibt Dir die Möglichkeit, Deine handwerklichen Fähigkeiten weiter auszubauen und um betriebswirtschaftliche und arbeitspädagogische Kenntnisse zu erweitern. Damit legst Du nicht nur den Grundstein für einen eigenen erfolgreichen Betrieb, sondern qualifizierst Dich auch, um in Zukunft einmal selbst auszubilden. Zudem sind Zupfinstrumentenmacher*innen international gefragte Expert*innen ihres Fachs.

Das Zupfinstrumentenmacherhandwerk gehört zu den zulassungsfreien Handwerken, das heißt, dass hier der Meisterbrief erworben werden kann und ein wichtiges Gütesiegel ist, für die Selbstständigkeit ist der Meisterbrief aber nicht notwendig.

Neben dem Meisterbrief ist auch eine Weiterbildung zum / zur Restaurator*in – Möbel und Holzobjekte – oder zum / zur Techniker*in – Holztechnik – möglich.

Zudem kann auch ein Studium an die Ausbildung angehängt werden, zum Beispiel in den Fächern Musikinstrumentenbau oder Konservierung / Restaurierung.

Die Eckdaten

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Berufsschule: Der Berufsschulunterricht für angehende Zupfinstrumentenmacher*innen findet zum Teil in länderübergreifenden Berufsschulklassen statt.

Für Auszubildende aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in Mittenwald (Bayern) Staatl. Berufs- und BFS für Musikinstrumentenbau Mittenwald

Für Auszubildende aus den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen in Klingenthal (Sachsen) Berufliches Schulzentrum Vogtland – Außenstelle Klingenthal

Arts & Crafts – Berufe im Kunsthandwerk

Download Berufsprofil :  Zupfinstrumentenmacher*in

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