Goldschmied*in

Schmuck begeistert Menschen seit jeher. Und schon seit dem 5. Jahrtausend v. Chr. wurden in Europa Schmuckstücke aus Gold gefertigt. Heute wird der Beruf des / der Goldschmied*in in drei Fachrichtungen gelehrt und umfasst, obwohl er auf eine lange Tradition zurückblicken kann, auch modernste Fertigungstechniken. Aber dazu später mehr.

Egal ob Ring, Kette, Armreif oder Ohrring – Goldschmied*innen kreieren kleine Kunstwerke in Kleinserien oder als Einzelanfertigungen. Hierzu fertigen sie Entwürfe per Hand und am Computer an, kalkulieren die verwendeten Materialien, planen die Fertigung und Formen die Materialien dann zu individuellen Schmuckstücken.

Dabei arbeiten Goldschmied*innen nicht nur mit dem in der Berufsbezeichnung genannten Material Gold. Andere häufig genutzte Materialien sind Silber, Platin, Edelsteine, Perlen, Edelhölzer und Kunststoffe.

Ausbildung im Kunsthandwerk, der Beruf der Goldschmiedin.

Bei der Verarbeitung der Materialien werden neben klassischen Fertigungstechniken wie dem Ziehen von Drähten oder dem Walzen von Blechen auch moderne Fertigungstechniken wie das Erstellen von Designentwürfen mit CAD-Programmen sowie die Fertigung von Prototypen und Gussformen mit CNC-Fräsen und 3D-Drucken eingesetzt.

Die Ausbildung zum / zur Goldschmied*in kann in Handwerksbetrieben, in Industriebetrieben und an Fachschulen absolviert werden. Für die letzten anderthalb Jahre der dreieinhalb-jährigen Ausbildung wählen die Auszubildenden eine der drei Fachrichtungen: Schmuck, Juwelen oder Ketten.

 

Dein Aufgabenbereich

Kundenberatung: Ob Einzelstück nach Wunsch oder Umarbeitung – gemeinsam mit dem Kunden klärst Du, wie das fertige Stück aussehen soll und wie teuer es werden darf.

Entwurf: Zeichnerisches Talent ist schon hilfreich, wenn Du Deine glänzenden Ideen zu Papier bringst. So kannst Du sie mit Kunden oder dem Ausbilder/der Ausbilderin abstimmen.

Planung und Kalkulation: Wie viel Gramm von welchem Material sind nötig? Sollen Edelsteine verarbeitet werden? Und wie viel Zeit geht in die Erstellung des Stücks? Du lernst die richtigen Antworten auf diese Fragen.

Fertigung: Schmelzen, glühen, walzen, ziehen, treiben, hämmern – Edelmetalle lassen sich auf ganz unterschiedliche Art in ganz unterschiedliche Formen bringen. Du lernst sie alle kennen.

Oberflächenbehandlung: Matt oder glänzend? Mit Emaille-Überzug oder ohne? Graviert oder nicht? Die Oberflächenbearbeitung kann den Look des Werkstücks komplett verändern.

Reparatur und Umarbeitung: Gerade Schmuck hat nicht nur einen Geld-, sondern auch einen emotionalen Wert. Darum sind Reparaturen oder die Umarbeitung nicht mehr zeitgemäßer Stücke wichtige Aufgaben.

Und sonst? Nicht nur die Beratung bei neuen Entwürfen, auch der Verkauf vorhandener Ware gehört häufig zum Aufgabenfeld, vor allem, wenn man in kleineren Manufakturen arbeitet. Aber auch ein gutes Verkaufsgespräch kann man lernen.

Deine Vorteile

  • Der Beruf ist künstlerisch: Deine Kreativität kannst Du in diesem Beruf voll ausleben, denn neben vielen Edelmetallen kannst Du auch Edelsteine, Hölzer, Perlen oder sonstige Materialien verarbeiten. Und zwar zu ganz unterschiedlichen Objekten.
  • Der Beruf ist fein: Filigranes Arbeiten an zum Teil recht kleinen Objekten macht diesen Beruf zu einem sehr feinen und anspruchsvollen Handwerk.
  • Der Beruf ist wertvoll: Nicht nur weil Gold und Silber einen gewissen Wert haben, sondern auch weil Schmuck eine hohe emotionale Bedeutung hat und immer haben wird – man denke nur an Eheringe.

Die Perspektiven

Mit einer dualen Ausbildung zum / zur Goldschmied*in legst Du dir ein sicheres Fundament für Deine weitere Karriere als Kunsthandwerker*in. Denn hier  erlernst Du alle handwerklichen Fähigkeiten, die Du später im Beruf brauchen und perfektionieren wirst.

Nach der Ausbildung kannst Du klassischerweise die Meisterausbildung anschließen. Sie gibt dir die Möglichkeit Deine handwerklichen Fähigkeiten weiter auszubauen und um betriebswirtschaftliche und arbeitspädagogische Kenntnisse zu erweitern. Damit legst Du nicht nur den Grundstein für eine eigene erfolgreiche Goldschmiede, sondern qualifizierst Dich auch, um in Zukunft einmal selbst auszubilden. Zudem sind Goldschmiedemeister*innen international gefragte Expert*innen ihres Fachs.

Das Goldschmiedehandwerk gehört zu den zulassungsfreien Handwerken, das heißt, dass hier der Meisterbrief erworben werden kann und ein wichtiges Gütesiegel ist, für eine Selbstständigkeit als Goldschmied*in ist der Meisterbrief aber nicht notwendig.

Du kannst Dich im Goldschmiedebereich auch zum / zur Gestalter*in für Edelstein, Schmuck und Gerät weiterqualifizieren. Dadurch wirst Du zum / zur Spezialist*in in Sachen Produktdesign, Formgebung und Ästhetik. Auch eine Weiterbildung zum / zur Restauratorin im Gold- und Silberschmiedehandwerk ist möglich, hierzu wird in der Regel der Meisterbrief vorausgesetzt. Wer gerne noch studieren möchte, kann ein Studium in Schmuckdesign mit Bachelor-Abschluss an die Ausbildung dranhängen.

Die Eckdaten

Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre

Berufsschule: Der Berufsschulunterricht für angehende Goldschmied*innen findet zum Teil in bundesländerübergreifenden Klassen statt.

Für Auszubildende aus den Bundesländern Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein in Hamburg (Hamburg): Berufliche Schule Farmsen Medien Technik

Für Auszubildende aus den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Arnstadt (Thüringen): Staatliches Berufsschulzentrum Arnstadt-Ilmenau

Arts & Crafts – Berufe im Kunsthandwerk

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